Wir zeigen dem Gesundheitsminister die rote Karte
Seit Monaten gehen wir mit unserem Bestreben, so viele Menschen wie möglich, so schnell wie möglich gegen das Coronavirus zu impfen bis an unsere Grenzen und oft auch darüber hinaus. Wir tun das gerne für unsere Patienten, weil wir wissen, daß es wichtig ist.
Herr Spahn aber wirft uns dabei wiederholt Knüppel zwischen die Beine. Vorzugsweise am Freitag Nachmittag werden neue Regelungen verkündet, die wir möglichst ab der folgenden Woche zu befolgen haben. Zuletzt gab es am vergangenen Freitag die Ankündigung, dass der Impfstoff von Biontech, den wir im Moment aus verschiedenen Gründen ausschließlich nutzen, rationiert werden soll und vermehrt der Impfstoff der Firma Moderna eingesetzt werden soll. Medizinisch fachlich ist dagegen nichts einzuwenden, der Impfstoff ist ebensogut wirksam.
Allerdings sind einige Dinge zu beachten, die unsere ganze Planung über den Haufen werfen. Moderna geht nicht bei unter 30 jährigen, die Dosis bei Boosterimpfungen ist eine ander als bei der Grundimpfung. Das Fläschchen hat 10 statt 6 Dosen, die möglichst nicht verfallen sollen. Das Alles muss bei der Impfplanung, die für viele Wochen im Voraus steht, berücksichtigt und jetzt angepasst werden. Dazu kommen hunderte von Gesprächen mit Patienten, die erklärt bekommen wollen, warum es denn nun ein anderer Impfstoff ist, als besprochen. Das sprengt in der ohnehin angespannten Situation jeden zeitlichen Rahmen.
Deshalb haben wir uns wie viele andere Praxen auch entschlossen, dem Minister die rote Karte zu zeigen.